Die BEW arbeitet am Glasfaserausbau

großen Trommeln mit den Leerrohren

Beim Ausbau des Glasfasers in den Hückeswagener Außenbereichen durch die BEW geht es voran. Der Ausbau in Bauclusters Hü2 ist gestartet, das Ausbaugebiet Hü1 wurde angeschrieben, und der Glasfaserhausanschluss der Löwen-Grundschule ist fertig.

Wie wichtig ein funktionierendes Internet ist, wird gerade in der Corona-Krise deutlich: In der Videokonferenz abgehackte Stimmfetzen, die Arbeitskollegen nur ein verpixeltes Abbild auf dem Computerbildschirm, neben dem Mauszeiger ein sich endlos drehendes Ladesymbol sind aktuell nicht seltene Begleiterscheinungen des Homeoffices. „Digitales Arbeiten kann in Zeiten, in denen das aktuelle Infektionsgeschehen viele ins Homeoffice oder zum Home-Schooling zwingt, zu einem frustrierenden Erlebnis werden“, betont Sonja Gerrath von der Geschäftsführung der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW).

Seit August läuft der Breitband-Ausbau in Wipperfürth und Hückeswagen; die beiden Kommunen haben sich gemeinsam um die Zuschüsse vom Bund und Land beworben. Insgesamt sind das 20,4 Millionen Euro, damit die „weißen Flecken“, also die Außenortschaften, auch mit schnellem Internet versorgt werden. Etwa 3000 Haushalte, mehr als 100 Unternehmen und 18 Schulen können von dieser Förderung profitieren. So will der regionale Energieversorger mit seinem Kooperationspartner Westconnect GmbH bis Ende kommenden Jahres insgesamt 1270 Kilometer Glasfaserkabel verlegen.

In Hückeswagen haben Bauarbeiter kürzlich Leerrohre im Johannisgässchen zwischen Friedrich- und Kölner Straße verlegt, im Baucluster Hü2 geht’s nun weiter. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Ortschaften Altenhof, Altenholte, Am Goldbergshammer, Blumenstraße, Braßhagen, Busenberg, Dörpe, Dörpfeld, Dörpfelderhöhe, Dreibäumen, Dürhagen, Engelshagen, Großenscheidt, Grünestraße, Hangberg, Höhsiepen, Hülsenbusch, Kleinenscheidt, Kurzfeld, Niederdorp, Oberdorp, Röttgen, Scheideweg, Schneppendahl, Sohl, Steffenshagen, Stoote, Strucksfeld, Ulemannssiepen, Voßhagen, Westhofen und Winterhagen. „Zirka 8000 Trassenmeter Glasfaser müssen in diesem Bauabschnitt verlegt werden, um die derzeit rund 200 unterversorgten Haushalte ans turboschnelle Internet anzuschließen“, sagt die BEW-Mitarbeiterin. Baukolonnen seien aktuell in Voßhagen und an der Gerhard-Rottlaender-Straße auf Wiehagen unterweg.

Die Bauarbeiten gingen im Eiltempo voran, „der milde Winter dieses Jahres hat den schnellen Ausbau begünstigt“, berichtet Sonja Gerrath. So konnte der Kabelpflug in beiden Städten in zwei Märzwochen 6500 Meter Glasfaserleerrohre für das turboschnelle Internet verlegen.

Bis das allerdings Realität wird, werden noch einige Monate vergehen. Mit dem Anschließen der Glasfaserkabel wird wohl frühestens im Herbst, wahrscheinlich eher ab Anfang 2021 zu rechnen sein. Bis Ende nächsten Jahres sollen jedoch alle Haushalte, Unternehmen und Schulen angeschlossen sein. Die BEW verlegt die Glasfaserleitungen bis ins Haus, „Fiber to the Building“ (FTTB) genannt, so dass die Haushalte über Datengeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabyte pro Sekunde verfügen können. „Diese Übertragungstechnik ist nahezu unbegrenzt leistungsfähig. Sie ist die Technik der Zukunft“, versichert BEW-Geschäftsführer Jens Langner. Der Kunde bekomme damit garantiert die Bandbreite, die er bestellt habe. Langner sieht in einem starken, stabilen und schnellen Internet zudem einen wichtigen Standortfaktor für die Region: Es stärke nicht nur die Wirtschaftskraft, sondern erhöhe auch die Lebensqualität in ländlichen Bereichen, betont er.

Damit würden etwa die negativen Begleitumstände eines langsam laufenden Internets und ausfallenden WLANs künftig der Vergangenheit angehören. Die Anwohner der Außenbezirke bekommen das Ganze sogar kostenfrei. Somit wären sie an ein leistungsfähiges Glasfasernetz angeschlossen, um „in Lichtgeschwindigkeit rund um Welt“ zu surfen, versichert Sonja Gerrath. Das Hoch- und Runterladen großer Datenpakete gehe in Sekundenschnelle und Videospiele mit den Freunden im Nachbarort funktionierten ohne Störung.

Das aktuelle Infektionsgeschehen zeigt laut BEW besonders deutlich: Internet ist systemrelevant. Egal ob Bankengeschäfte, Online-Portale des Einzelhandels, die Logistik oder die Verwaltung: Die Wirtschaft sei so stark digitalisiert, dass sie auch jenseits der aktuellen Lage nur mit einem verlässlichen Internetzugang funktioniere. „Leistungsstarkes und schnelles Internet ist die Basis dafür, dass all die vielen beruflichen und privaten Aktivitäten gleichzeitig und störungsfrei online stattfinden können“, betont Langner. „Diese Voraussetzung schaffen wir gerade.“ Rund ein Viertel des Gebiets in beiden Städten ist verlegt, seit Februar ziehen bis zu 25 Baukolonnen die Glasfaserleerrohre ein und verlegen die Hausanschlüsse.

Bildunterschrift. An der Gerhard-Rottlaender-Straße stehen bereits die großen Trommeln mit den Leerrohren bereit, die in Wiehagen nun in die Erde verlegt weren sollen. Foto: Gerrath/BEW

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