TikTok – eine Plattform für Talente

TikTok ist eine der erfolgreichsten Videoplattformen weltweit. Hier tummeln sich in erster Linie Kids und Teenager. Aber auch Unternehmen haben die App längst für sich entdeckt. Was macht TikTok so beliebt und warum mögen es manche Eltern nicht, wenn ihre Kinder zu TikTokern werden? Lesen Sie im folgenden Beitrag mehr über das Phänomen der kurzen Videos.

Witzig, gesellig und kreativ

TikTok macht Spaß. Hier wird gesungen, getanzt und gelacht. Witzige Videos von Mensch und Tier, Sketche, Parodien und artistische Darbietungen verleiten dazu, sich fröhlich durch die Seiten der Nutzer zu klicken. TikTok ist eine Plattform für kurze Videoclips, meist nicht länger als 15 Sekunden.
Den Usern stehen Songs zur Verfügung, die sie zur Unterlegung ihrer kurzen Aufnahmen oder für Karaoke-Auftritte nutzen können. Verschiedene Tools bieten die Möglichkeit, sich selbst in Sekundenschnelle zu verändern: Kleider werden gewechselt, Körperteile verzerrt oder vertauscht, Stimmen verfremdet. Hashtags laden ein, Videos zu verschiedenen Themen zu kreieren. Es gibt Hashtags zu Boxen und Schwimmen, zu Fortnite und Minecraft, zu Hunden, Pferden, Katzen – eigentlich zu allen Themen, die die jungen Menschen im Alltag bewegen. Man spielt gemeinsam mit der Community „Welches Tier bin ich?“, gesellt sich zu den Sportliebhabern oder zeigt seine Künste unter dem Hashtag „#schwabenchallenge“.
Anders als bei Instagram geht es bei TikTok nicht darum, sich im besten Lichte zu präsentieren. Auch wird nicht wie bei YouTube stundenlang gequasselt. Bei TikTok ist Kreativität gefragt. Hier wird nicht Status gezeigt, sondern Talent. Damit erfüllt die Plattform genau das, was die Anbieter als Mission formulieren: TikTok soll die Kreativität, das Wissen und wichtige Momente des Alltagslebens aufnehmen und teilen, heißt es auf der Website des Unternehmens. Die Plattform soll authentisch, inspirierend und lustig sein.

Transparenz und soziale Projekte

TikTok gehört dem chinesischen Konzern ByteDance. Schon allein die Tatsache, dass China die Daten der Nutzer verwaltet, macht TikTok für viele Eltern verdächtig. Umso mehr bemüht sich das Unternehmen um Transparenz. Auf der Website werden nicht nur die Datenschutzrichtlinien, sondern auch Gemeinschaftsrichtlinien, ein Sicherheitszentrum, Informationen zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz sowie zahlreiche Hinweise veröffentlicht, wie Videos gelöscht werden können.
Mit verschiedenen Kampagnen lädt TikTok darüber hinaus seine Nutzer ein, für Aus- und Weiterbildung, für den Klimaschutz oder für nachhaltige Landwirtschaft in Afrika zu tanzen. Der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung der Vereinten Nationen nutzt die Videos der Kampagne #DanceForChange beispielsweise als virtuelle Petition, um Investitionen in nachhaltige Landwirtschaft zu erhöhen.
TikTok ist vor allem in Indien beliebt, was nicht verwundert bei einer App, bei der das Tanzen im Mittelpunkt steht. Deutschland bringt es als einziges europäisches Land mit immerhin 7,8 Millionen aktiven Nutzern monatlich, die sich die App heruntergeladen haben, auf Platz zehn im Ranking der TikTok-Nutzer. Die meisten Follower in Deutschland haben die Zwillinge Lisa & Lena mit 34 Millionen Fans.

Vorsicht bei zu viel Freizügigkeit

Bei all der guten Laune, die TikTok vermittelt, sollte nicht vergessen werden, dass die Nutzer auf dieser Plattform sehr viele Informationen über ihr persönliches Umfeld preisgeben. Die kurzen Videos werden schnell, immer und überall produziert: zu Hause, in der Schule, im Schwimmbad, im Sportverein. Allzu freizügig sollte man auch auf TikTok nicht agieren. Wer TikTok nutzt, sollte wissen, dass die Daten auch missbraucht werden können. Wenn Eltern ihre Kinder vor negativen Einflüssen schützen wollen, sollten sie sich mit TikTok auseinandersetzen und den Spaß mit ihnen teilen. Verbote zur Nutzung der Plattform bringen wenig – die Kids finden garantiert Wege, trotzdem bei TikTok zu landen. Und all denen, die das abendliche Stöbern bei TikTok unterbinden wollen, sei gesagt: TikTok testet Medienberichten zufolge gerade die Integration eines Dunkelmodus’. Demnächst werdet die Kids also nicht mehr geblendet, wenn sie sich abends unter der Bettdecke durch die neuesten „TikToks“ klicken. Vielleicht probieren Sie das Tool ja selbst einmal aus.

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