Höher, schneller, sicherer: Der neue WLAN-Standard Wi-Fi 6

Je mehr Geräte wir im Alltag miteinander verbinden, umso mehr Funktionen können wir abrufen – umso größer werden allerdings auch die Herausforderungen an den Router und die Sicherheitsmechanismen unserer Netzwerke. Wi-Fi 6 (WLAN-ax) verspricht hier echte Vorteile. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wo die Stärken des neuen WLAN-Standards liegen.

Starkes Verkehrsaufkommen im heimischen Datennetz

Intelligente Haushaltsgeräte, Fernseher, Smartphone, Tablet und PC sind fester Bestandteil unseres Alltags – wir verbinden sie mittlerweile immer häufiger über unser heimisches WLAN-Netzwerk. Super für das intelligente Zuhause und optimal für eine lückenlose Kommunikations- und Informationsinfrastruktur – für den WLAN-Router allerdings oft der Overkill. Denn all diese Geräte erzeugen so viel Traffic, dass bestehende Standards kaum noch hinterherkommen. Bis heute ist der Vorgänger von Wi-Fi 6, die Spezifikation 802.11-ac, der weltweit verbreitetste Standard für drahtlose Netzwerke. Für die Praxis ist diese technische Harmonisierung grundlegend, denn bei allen Geräten mit 802.11-Zertifizierung ist sicher, dass sie reibungslos miteinander kommunizieren können. Der aktuelle Standard wurde 2013 eingeführt und schon einige Male erweitert. Mit Wi-Fi 6 kommt nun seine logische Fortführung.

Leicht verständlicher Name

Es klingt banal, ist allerdings ein echtes Novum: Der neue WLAN-Standard hat endlich einen verständlichen Namen. Das zuständige Gremium, die Wi-Fi-Allianz, erklärt in einer Stellungnahme, dass neue WLAN-Versionen ab sofort einfach durchnummeriert werden. So heißt der Vorgänger-Standard IEEE 802.11ac jetzt Wi-Fi 5, dessen Vorgänger IEEE 802.11n Wi-Fi 4 und das neue IEEE 802.11ax entsprechend Wi-Fi 6. „Seit fast 20 Jahren müssen Nutzer technische Namenskonventionen durchsuchen, um herauszufinden, ob sie die neueste WLAN-Version haben“, so Wi-Fi-Alliance-Chef Edgar Figueroa. „Das neue Namens-Projekt soll sowohl der Industrie als auch Nutzern helfen, ihr WLAN leichter zu verstehen.“ Damit ist in dieser Sache viel für mehr Klarheit getan. Oder überspitzt gesagt: Es bedarf künftig keines Informatikstudiums mehr, um unterschiedliche WLAN-Standards voneinander unterscheiden zu können.

Ein echter Geschwindigkeitsbooster

Der klare funktionale Vorteil des neuen Standards liegt darin, dass er schneller und zugleich deutlich weniger störanfällig als seine Vorgänger ist. Er arbeitet weiterhin auf den Frequenzbändern 2,4 und 5 Gigahertz (GHz). Natürlich setzt auch Wi-Fi 6 auf MIMO – also Multiple Input, Multiple Output – und sorgt so dafür, dass die parallele Nutzung mehrerer Antennen am Router reibungslos läuft. Dieses altgewohnte Feature wurde für den neuen Standard allerdings hochgerüstet: Mit der neuen Technologie MIMO-OFDM ist nicht nur die gleichzeitige Verarbeitung unterschiedlicher Signale möglich. Die feinere Signalaufteilung reduziert bei parallelen Netzwerkzugriffen die Übertragungsverzögerungen – ein starker Pluspunkt des neuen Standards, der jeden WLAN-Nutzer erfreuen wird. Die Abkürzung MIMO-OFDM steht übrigens für MIMO mit „Orthogonal Frequency Division Multiplexing“ – kryptisch, aber wirkungsvoll. Denn die Datenübertragung ist um 37 Prozentpunkte höher als bei der Vorgängerversion, der Durchsatz steigt gleich um das Vierfache. Das heißt im Klartext: Mit Wi-Fi 6 macht die Übertragungsgeschwindigkeit einen Quantensprung von vormals 1,3 Gigabit in der Sekunde auf sage und schreibe 11 Gigabit in der Sekunde. Für die Übertragung von bewegten Bildern und von Sound ist das ein Mega-Booster.

Unverwüstliche Verbindungsqualität

Schnellere Verbindungen sind toll – aber auch nur dann, wenn sie vor lauter Geschwindigkeit nicht permanent in die Knie gehen. Auch hier kann Wi-Fi 6 punkten, denn der neue Standard ist sehr stabil und damit erfreulich zuverlässig – und das auch und gerade in stark frequentierten Netzen. Funklöcher auf dem Messegelände, im Hotel-WLAN oder am Flughafen sind damit passé. Für Sicherheit sorgt die WPA3-Verschlüsselung. Der gleichbleibende WLAN-Schlüssel wird dazu genutzt, für eine aktuelle Verbindung eine temporäre Verschlüsselung auszutauschen. So wird es für Hacker deutlich schwieriger, Verschlüsselungen zu knacken. Und zu guter Letzt gibt es eine gute Nachricht für alle, deren Handyakku bereits etwas schwach auf der Brust ist: Selbst hier wartet Wi-Fi 6 mit Optimierungen auf. Die effizientere Organisation des drahtlosen Datenverkehrs soll nämlich obendrein den Energiebedarf von Endgeräten schonen.

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