Resteverwertung per App
Lebensmittel schmeißt man nicht weg! Diese Verhaltensregel der älteren Generation ist heute aktueller denn je. Denn der Berg an Lebensmitteln, der in der Abfalltonne landet, ist hoch. Wer keine Oma hat, die Tipps zum Umgang mit Lebensmittelresten geben kann, findet brauchbare Hinweise bei zahlreichen Apps. Lesen Sie im folgenden Blogartikel, welche Optionen digitale Anwendungen bieten, um die Umwelt und die Geldbörse zu schonen.
Verschwendung belastet Mensch und Umwelt
Jahr für Jahr landen in Deutschland rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Pro Einwohner werden etwa 75 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Die Hälfte der Abfälle entsteht in privaten Haushalten.
Wichtigstes Argument dafür, verantwortungsbewusst mit Lebensmitteln umzugehen, ist noch immer die Tatsache, dass Millionen Menschen nicht genug zu essen haben. Inzwischen werden weitere Rechnungen aufgemacht: Jährlich entstehen nach Angaben des Bundesumweltamtes bei der Lebensmittelproduktion weltweit mehr als 38 Millionen Tonnen Treibhausgase.
Umdenken beim Umgang mit Lebensmitteln
Mit dem zunehmenden Wissen über die Verletzlichkeit der Welt hat bereits vor längerer Zeit ein Umdenken beim Umgang mit Lebensmitteln eingesetzt. Für Unternehmen gelten heute strenge Regeln, was mit nicht verkauften Lebensmitteln zu passieren hat. Und immer mehr private Verbraucher finden über das Internet zusammen, um ein Ziel zu verfolgen: Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren.
Der erste Schritt hierfür ist der bewusste Einkauf. Verschiedene Apps helfen dabei, dass man schon im Supermarkt oder bei der Anlieferung nur das kauft, was man wirklich verarbeiten kann. Die meisten der im Folgenden genannten Apps haben Einkaufsplaner integriert, die Übersicht in den Supermarktbesuch bringen und helfen, Mengen richtig einzuschätzen.
Haltbarkeitsdatum richtig bewerten
Viele Lebensmittel werden weggeworfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung abgelaufen ist. Das heißt aber nicht, dass das Fleisch oder der Quark nach diesem Datum nicht mehr verzehrt werden können. Die App Fresh Index, die sich gegenwärtig in der Entwicklung befindet, bietet eine lückenlose Temperatur-Überwachung von der Produktion bis in den Handel und optimiert mittels Temperatursensorik und Datenanalyse das Haltbarkeitsdatum. Verbraucher können jederzeit sehen, wie frisch ihre Lebensmittel wirklich sind.
Rettung kurz vor Ladenschluss
Mehrere Apps bringen Supermärkte, Bäckereien, Fleischereien, Imbiss-Läden oder Restaurant zusammen, um Lebensmittel oder Resteboxen kurz vor der Schließung zu reduzierten Preisen noch an den Mann zu bringen. Hier erfährt man, wer, wo und ab wann übrig gebliebene belegte Brötchen, Kuchen, Obst oder Resteboxen zu welchen Preisen anbietet, die kurz vor Ladenschluss abgeholt werden können. Bestellen und bezahlen kann man im Voraus über die App. An dem Netzwerk der App TooGoodToGo sind inzwischen 1 600 Geschäfte und Restaurants in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Norwegen, Großbritannien und der Schweiz beteiligt. Ein ähnliches Angebot hat die App ResQ Club.
Die Apps Sir Plus und Etepetete haben sich darauf spezialisiert, Lebensmittel zu retten, die nicht der Verkaufsnorm entsprechen und deshalb vom Handel nicht abgenommen werden. Ebenso kann man sich per App informieren, welcher Bauernhof im eigenen Wohnumfeld krumme Gurken oder zu kleine Äpfel gern abgeben würde.
Spitzenköche helfen beim Restestau
Wenn es im Kühlschrank doch zum Restestau kommt, helfen verschiedene Rezepte-Apps. Zu gut für die Tonne heißt eine App, die fast 750 Rezepte von prominenten Köchen wie Sarah Wiener, Johann Lafer, Daniel Brühl, aber auch von vielen Hobbyköchen anbietet. Hier finden sich Klassiker wie der Arme Ritter, aber auch neue Kreationen zur Resteverwertung. Regelmäßig kommen neue Rezepte hinzu. Außerdem gibt die App Tipps zum Einkauf sowie zur richtigen Aufbewahrung und Verwertung von Lebensmitteln. Ein umfangreiches Lebensmittellexikon informiert über Lagerung und Haltbarkeit.
Nahezu alle Apps sind kostenlos, können auf allen Betriebssystemen verwendet werden und bieten die gängigen Bezahlsysteme an.